Das „Kyrie eleison“ (griechisch: Herr erbarme dich) war in der Antike als Ruf der Anerkennung einer Gottheit bekannt, aber ebenso als Zuruf an den Souverän bei seinem Einzug in eine Stadt. Dieser Ruf wurde natürlich seit Beginn der Entwicklung christlicher Liturgie an den Kyrios, den Herrn der Herren, gerichtet: Der auferstandene Christus hält seinen Einzug, seine Ankunft im Heiligtum des Himmels.
An ihn also richtet sich der erste Gesang des Ordinariums in der Messfeier. Der Ruf wird litaneiartig wiederholt, um die Inbrunst der flehentlichen Bitte der Kirche an den Herrn auszudrücken. Indem sie Christus den Titel Kyrios, der überdies der biblische Name des Gottes Israels ist, zuerkennt, bekennt die Kirche gleichzeitig die Göttlichkeit Jesu. Bien mieux qu’une prière pénitentielle pour laquelle on le prend trop souvent, le Kyrie est donc un chant de gloire en l’honneur du Ressuscité.
Das Bekenntnis zur Gottheit Jesu erweitert sich danach auf zwei weitere Personen der Dreifaltigkeit: Den Vater und den Heiligen Geist. Oft erscheint das Gloria als ein gemeinschaftlicher Freudengesang, man denke an den freudigen Gesang der Engel an Weihnachten. Es handelt sich aber vor allem um ein geimeinschaftliches Bekenntnis zur Heiligen Dreifaltigkeit. Daher nennt man das Gloria auch die „große Doxologie“ (Lobpreis), die mindestens seit dem 4. Jahrhundert gebetet wird. Das Gloria entfaltet den Gedanken, dass die Ehre, die dem Vater erwiesen wird, wegen ihrer gemeinsamen und einzigen Göttlichkeit ebenso dem Sohn und dem Heiligen Geist zusteht. Durch die Abfolge von Kyrie und Gloria eröffnet die Kirche ihren liturgischen Dialog mit dem dreifaltigen Gott.